Was geben wir in Deutschland für Vegetarische Lebensmittel aus?

Der Trend geht in Deutschland geht langsam aber stetig weg vom Fleisch und hin zu vegetarischen Lebensmitteln. Während die Umsätze an den Fleischtheken und Metzgereien sinken, steigt vor allem der Anteil an biologisch angebautem Obst und Gemüse. Im gleichen Maße nehmen die Flächen mit ökologischem Anbau in Deutschland zu. Natürlich landen beim sommerlichen Grillen weiterhin vor allem Bratwurst und Nackensteak auf dem Rost. Aber auf die Beilagen wird heutzutage deutlich mehr Wert gelegt und viele Menschen essen inzwischen lieber ein oder zwei gute Stücke Fleisch als eine große Zahl fertig mariniert eingeschweißter Steaks. All dies lässt sich mit Zahlen belegen.

Was geben wir fürs Essen aus?
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Bio liegt weiter im Trend

Vor allem die Bio-Branche ist weiterhin im Aufwind. 2016 wurden die Umsätze in diesem Bereich auf knapp 9,5 Milliarden Euro gesteigert. Dies entspricht einer Steigerung von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig wuchs 2016 die ökologisch bebaute Ackerfläche auf 1.185.471 Hektar an. Hier liegt die Steigerung im Vergleich zu den Werten des Jahres 2015 bei 8,9 Prozent. Hierdurch stieg auch der Anteil der Bio-Branche an der gesamten Anbaufläche auf 7,1 Prozent. Insgesamt lag der Marktanteil von Bio-Lebensmitteln im Jahr 2016 bei 4,8 Prozent. Obst und Gemüse sind dabei deutlich beliebter als Bio-Fleisch. Der wichtigste Grund hierfür ist, dass bei pflanzlichen Lebensmitteln der preisliche Abstand zu Produkten aus herkömmlichem Anbau deutlich geringer ausfällt als im Bereich der Fleischprodukte. Für Geflügel liegt der Anteil entsprechend bei nur 1,4 Prozent. Rotes Fleisch wie Schwein, Rind oder Lamm wird in 1,8 Prozent der Fälle in Bio-Qualität gekauft. Bei Wurstwaren liegt der Wert sogar lediglich bei 1,2 Prozent. Insoweit ist in Sachen Bio-Lebensmitteln vor allem im Bereich Fleisch noch deutlich Luft nach oben.

Die Anzahl der Vegetarier steigt

Der Trend zu qualitativ hochwertigeren pflanzlichen Lebensmitteln deckt sich mit der steigenden Zahl von Vegetariern und Veganern in Deutschland. Für eine rein pflanzliche Ernährung hatten nach Untersuchungen des Marktforschungsinstituts Skopos aus dem Jahr 2016 insgesamt 1,3 Millionen Menschen im Bundesland Deutschland entschieden was einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 1,6 Prozent entspricht. Deutlich höher fällt der Anteil der Vegetarier aus. Hier kann aufgrund von Untersuchungen des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) sowie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov von gut acht Millionen Menschen in Deutschland ausgegangen werden. Dies entspricht einer Quote von 9 Prozent. Im internationalen Vergleich bewegt sich Deutschland damit im Mittelfeld. Angeführt wird dieser Vergleich im Übrigen mit weitem Abstand vom bevölkerungsreichen Indien. Dort leben gut 38 Prozent der Einwohner vegetarisch. Auf dem zweiten Platz folgt demgegenüber Israel mit einer Quote von lediglich 13 Prozent.

Der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel bleibt gleich

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Deutlich gewichtiger für die positive Entwicklung bei pflanzlichen Lebensmitteln ist vor allem der gestiegene Anteil der Menschen, die bewusst immer häufiger auf Fleisch verzichten. Deren Anteil liegt bei 56 Prozent der Bevölkerung. Dabei gilt die Faustregel, dass der Fleischanteil der Ernährung mit steigendem Bildungsniveau sinkt. Insgesamt aber handelt es sich bei all diesen Zahlen um eine eher langsame Entwicklung. Denn der Anteil des Einkommens der für Lebensmittel ausgeben wird, verharrt im Bundesland Deutschland seit Anfang der Neunzigerjahre bei um die 13 Prozent nachdem er zuvor seit Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts von damals 61 Prozent stetig herab gesunken war. Bei diesen Werten sind im Übrigen Tabakprodukte mit eingerechnet. Zieht man diese ab, landet man bei Werten knapp oberhalb von zehn Prozent der Gesamtausgaben eines durchschnittlichen Haushalts. Auch bei dieser Aufteilung gibt es also noch Potential im Hinblick auf mehr Lebensqualität durch bessere Lebensmittel.

 

Quellen und Nachweise:

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