Regionale Leckerbissen: Kulinarische Besonderheiten aus verschiedenen Ecken Deutschlands

Von den Bergen im Süden bis zu den Inseln im hohen Norden: Deutschland hat landschaftlich viel Abwechslung zu bieten. Mit der Landschaft ändern sich auch die kulinarischen Vorlieben der Bewohner. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich so in den verschiedenen Ecken viele Köstlichkeiten aus den unterschiedlichsten Zutaten entwickelt. Auf unserer kulinarischen Reise durch die Bundesländer haben wir Gefallen an den folgenden Leckerbissen gefunden.

Regionale Leckerbissen
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Erste Station Berlin: Currywurst

Obwohl sich die Hamburger und Berliner noch immer darüber streiten, wer denn nun der eigentliche Erfinder der gebratenen Brühwurst mit einer Sauce aus Currypulver, Tomatenmark und Worcestersauce ist, hat sie sich vor allem bei den Imbissständen der Hauptstadt als leckere Zwischenmahlzeit durchgesetzt. Die Geschichte dieses Gerichts ist im Vergleich zu anderen regionalen Köstlichkeiten noch sehr jung. Die Wurst wurde erst im Jahr 1949 erfunden.

Auch typische Geschenke aus Berlin haben oft mit der Currywurst zu tun. Wer der Wurst auch in den eigenen vier Wänden etwas Hauptstadtflair einhauchen möchte, kann seinen Liebsten beispielsweise einen „Orijinal Berliner Koffer voll scharf“ mitbringen.

Zweite Station Bremen: Knipp

Grundsätzlich ist der Norden vor allem für seine Meeresküche bekannt. Doch abseits davon haben sich im Laufe der Geschichte eine Reihe interessanter Gerichte entwickelt. Ein klassisches Arme-Leute-Essen ist der sogenannte Bremer Knipp. Besonders einladend sieht diese von den Einwohnern auch als Hackgrütze benannte Speise auf den ersten Blick nicht aus, doch wer erst einmal eine Gabel davon gekostet hat, isst meistens gleich den ganzen Teller leer.

Die Zutatenliste enthält unter anderem Hafergrütze, Schweinefleisch, Rindfleisch, Piment und weitere Gewürze. Als Beilagen eignen sich entweder Kartoffeln oder Brot mit Apfelmus. Auf keinen Fall fehlen darf die saure Gurke, die dem Gericht erst die besondere Note verleiht. Wer bei dem Anblick lieber etwas anderes essen möchte, kann sich in Bremen selbstverständlich auch für Pinkel mit Grünkohl entscheiden.

Dritte Station Sachsen: Quarkkeulchen

Die Sachsen haben eine Vorliebe für süße Gerichte. Neben dem berühmten Dresdner Christstollen erfreuen sich hier unter anderem auch die sogenannten Quarkkeulchen großer Beliebtheit. Der Quarkteig besteht aus Kartoffeln, Zitronen, Rosinen und Zimt. Er wird in einer Pfanne zu kleinen Puffern verbraten. Als Beilage eignet sich Apfelmus und vor allem eine gute Tasse Kaffee. Die Keulchen schmecken nicht nur frisch und warm, sondern können auch noch in den darauffolgenden Tagen kalt genossen werden.

Wer schon mal in der Gegend ist, sollte vielleicht auch der Burg Kriebstein einen Besuch abstatten. In Sachsens schönster Ritterburg finden laufend unterschiedliche Ausstellungen statt.

Vierte Station Baden-Württemberg: Maultaschen

Die Gebrüder Grimm haben in ihren Märchen diese berühmte schwäbische Spezialität bereits 1885 erwähnt. In der klassischen Variante werden die Taschen mit Hackfleisch, Kalbsbratwurst, Spinat und Petersilie gefüllt. Angeblich wurde das Gericht von Geistlichen erfunden, die sich während der Fastenzeit fleischlos ernähren mussten. In den Maultaschen konnte das Fleisch unauffällig versteckt werden.

Heutzutage ist diese Spezialität in unzähligen Varianten sogar mit veganen Füllungen erhältlich. Wenn das die Mönche von damals gesehen hätten …

Fünfte Station Saarland: Löwenzahnsalat

Löwenzahlsalat
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Was zunächst gar nicht lecker klingt, wird mit Hilfe von Speckwürfeln, Knoblauch, hartgekochten Eiern und Walnüssen zu einem vorzüglichen Salat. Darüber hinaus werden dem Löwenzahn aufgrund seiner Bitterstoffe zahlreiche gesundheitliche Wirkungen nachgesagt. Deshalb ist er seit Jahrhunderten als Heilpflanze im Einsatz. Der Löwenzahn hat eine positive Wirkung auf die Galle und fördert die Speichel- und Magensaftproduktion.

Wer gerade keinen Gusto auf Salat hat, kann die Pflanze alternativ dazu auch als Suppe oder Tee genießen.

Endstation Bayern: Obatzter

Bayern wird von Menschen aus aller Welt am Stärksten mit Kulinarik aus Deutschland assoziiert. Vor allem die Weißwurst ist weltberühmt.

Der Obatzte war ursprünglich eine Verwertung aus allen möglichen bestehenden Käseresten. Heute ist er eine beliebte Zwischenmahlzeit, die im Süden klassisch als Brotzeit bezeichnet wird. Dabei wird Weichkäse wie beispielsweise Camembert mit Butter oder Rahm so lange zerdrückt, bis er streichfähig ist und mit roten Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Kümmel und einem Schuss Weißbier vermischt. Serviert wird er dann mit Schnittlauch bestreut zu Roggenbrot oder einer zünftigen Brezn.

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